Mein Tauchfreund Walter Wimmer

Als ich Walter Wimmer kennenlernte, war er kurz vorher anfangs der 70-er Jahre in den Tauchclub Aarau eingetreten. Schon bald stiess auch Wolfgang Pohlenz dazu und wir drei wurden dann ein jahrzehntelang unzertrennliches Tauchtrio. Ich erinnere mich an den legendären, jährlich vom TCA durchgeführten Cup Delphin, einen Unterwasser- Tauchparcours mit verschiedenen zu lösenden Aufgaben am Hallwilersee, an dessen Einrichtung wir selbstverständlich immer mithalfen. Der Tauchclub hatte zu dieser Zeit noch ein eigenes Schiff, das im ersten Bootshaus neben dem Restaurant Schifflände in Birrwil lag.

Unsere ersten gemeinsamen Tauchgänge im Meer erlebten wir auf der Tauchbasis von SUBEX in der Barbarossabucht auf der Insel Elba. Unvergesslich sind unsere Ausfahrten mit der Italia Cinelli und ihrem Skipper Ingo, einem pensionierten Schiffsarzt. Wir lernten bei Walti und René von SUBEX sämtliche Tauchplätze rund um Elba kennen. Schon bald gingen wir jedes Jahr mit Rudi's Fieramosca (auf der Chüngel mit Seegras ernährt wurden) auf Tauchodyssee und dehnten unseren Horizont bis zu den liparischen Inseln aus. Einige Clubmitglieder von heute haben dies miterlebt und werden sich sicher daran erinnern. Waltis Markenzeichen unter Wasser waren immer die zwei Finger breit Wasser in seiner Tauchmaske, das ersparte ihm das Abnehmen und Ausblasen beim Beschlagen des Glases. Unvergesslich ist mir auch unser Tauchgang zum sogenannten Kachelidampfer auf der Insel Monte Christo, wo damals noch kein Tauchverbot bestand. In diversen Haushalten unserer Tauchkollegen standen damals oder stehen heute immer noch Kaffeekacheli von diesem Wrack.

Auf einer unseren traumhaften Odysseen mit der Fieramosca über Korsika und der Strasse von Bonifacio, auf der unser Kollege Otto Mazzolino mit seiner Funkstation Kontakte rund um die Welt knüpfte und wir unter vollen Segeln in den Hafen von La Maddalena einliefen, erlebten wir fantastische Tauchgänge - wir sahen damals unseren ersten Zackenbarsch von über einem Meter Länge. In Santa Teresa auf Sardinien lernten wir einen Korallentaucher kennen, der mit normaler Luft bis auf 100 Meter tauchte. Am gleichen Ort stellten dann auch Zöllner anlässlich einer Kontrolle fest, dass Walter mit dem Pass seiner Frau unterwegs war.

Tradition hatten dann später unsere verschiedenen Odysseen ab Porto Santo Stefano mit der Seemöwe und Emil's Emerita nach Giannutri und Giglio mit ihren traumhaften Tauchplätzen, wo die roten Gorgonen schon teilweise ab 15 Meter Tiefe zu sehen waren. Eine Höhle auf Giannutri mit einem Einstieg auf circa 20 Meter Tiefe und einen Ausstieg auf sandigem Grund auf circa 40 Meter ist mir ebenso unvergesslich, wie das Autofährenwrack in der Cala Maestra und die Ruinen der Römervilla mit dem Delphinmosaik. Auf der Seemöwe hatte einmal irgendeiner die Idee, das Essgeschirr am Meeresgrund in 10 Metern Tiefe abzuwaschen.

Der Ausflug zusammen mit Walter und Wolfgang nach einer Tauchodyssee ab Porto Santo Stefano mit meinem alten VW-Bus nach Rom, wo wir einen ganzen Tag in der italienischen Metropole verbrachten und am Abend unseren Bus erst suchen mussten, bleibt mir ebenso unvergessen, wie die Odyssee auf der Emerita in Istrien.

Unsere letzte gemeinsame Tat im Tauchclub Aarau war die Organisation des Schnuppertauchens anlässlich der Aarauer Badieinweihung vor einem Jahr.

Danke lieber Walter für die tolle gemeinsame Zeit.

Peter Haubner 

 

Walter Wimmer – ein paar Erinnerungen

Als ich Mitte der 80-ger Jahre in den TCA gekommen bin und hier mein 1* Brevet gemacht habe, war Walter Wimmer der Präsident des TCA.

Ich erinnere mich noch gut an die Generalversammlungen im Gasthof zum Schützen und später im Rathausgarten in Aarau, die er immer mit einer besonderen Souveränität und manchmal mit einem verschmitzten Lächeln über die Bühne brachte. Später, in den 90-ger Jahren, als ich - als Vizepräsident - ebenfalls im Vorstand des TCA war, konnte ich von Walti unter anderem lernen, wie ein Club geführt werden soll. Unvergesslich sind mir die Abende zu Hause bei Walti, wenn wir zusammen mit Wolfgang Pohlenz, vor der Generalversamm- lung jeweils das Clubbudget gemacht haben. Dies war meistens in kurzer Zeit erledigt, wo- rauf wir relativ rasch zum gemütlichen Teil des Abends kamen, wobei Walti und Wolfgang manche Geschichte - mit einigem Taucherlatein gespickt – über frühere Tauchreisen und Tauchgänge erzählten.

Gerne erinnere ich mit an die Delegiertenversammlungen des SUSV an der Walti und ich immer gemeinsam teilnahmen. Dort lernte ich, dass das wichtigste an der Delegiertenver- sammlung die Flasche Weisswein ist, die man während den „Verhandlungen“ zu trinken hat. Ich halte das noch heute so, zusammen mit meinem Vize Peter.

Es war mir leider nie vergönnt mit Walti zusammen zu Tauchen. Aus diesem Grund kann ich hier keine entsprechenden Erinnerungen erzählen.

Ebenfalls in den 90-er Jahren war Walti Mitglied unserer Schwimmtruppe bestehend aus vier Schwimmern, die insgesamt vier Mal (1991-1994) am Transpalm Rennen teilgenommen hat. Dabei handelte es sich um ein Rennen, von Yverdon-les-Bains längs über den Neuenbur- gersee über 36 Kilometer nach Saint-Baise, das mit ABC-Ausrüstung geschwommen wurde. Das Rennen wurde als Stafette geschwommen. Zwischen den Ablösungen hatte man auf dem Boot jeweils Zeit für Müssiggang und manch gutes Gespräch. Immerhin wurden wir einmal Dritte (allerdings muss gesagt werden, dass es nicht so viele Verrückte gab, die an diesem Rennen teilgenommen haben).

Ich danke Walti für die schöne gemeinsame Zeit und die Freundschaft.

Jürg Fehlmann
Präsident Tauchclub Aarau

 

 

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